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Weltmissions-Sonntag, ein Blick auf Madagaskar

Madagaskar – eine riesige Insel an der Ostküste Afrikas. Das Wort weckt Assoziationen von Exotik, Urwald und wilden Tieren. Manchen fällt vielleicht der gleichnamige Zeichentrickfilm ein. Dass Madagaskar eines der ärmsten Länder Afrikas ist, mit enormen Umwelproblemen durch Entwaldung und dem ungehemmten Abbau von Rohstoffen, ist im Allgemeinen unbekannt. Und wie überall auf der Welt trifft die Armut in erster Linie die Kinder, die mit Hunger und Mangel aufwachsen und ohne Bildungsmöglichkeiten die Armut in die nächste Generation weitertragen.

Das päpstliche Missionswerk missio hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit nachhaltigen Projekten, die nicht nur einmalig sondern langfristig gefördert und betreut werden, diese Not zu lindern. Alle Spenden, die an diesem Sonntag im Zuge des Familiengottesdienstes mit anschließendem Pfarrkaffee gegeben wurden, fließen in den Bau von Brunnen und Schulen in Madagaskar.

Es darf übrigens auch über den Weltmissions-Sonntag hinaus an missio  gespendet werden!

Siyahamba – Wir brechen auf, um im Licht des Königs zu gehen

Die Hausmeister der Häuser des Herrn: unsere Mesner

Über viele Dinge in unserem Pfarrleben machen wir uns selten oder gar keine Gedanken. Etwa darüber, wer sich um die Pfarrkirche Leogang oder die Hüttkapelle annimmt, sie kontrolliert und in Schuss hält, die notwendigen Adaptierungen im Lauf eines Kirchenjahres vornimmt, sich um die Verbrauchsgüter kümmert, die Kollekte sammelt, Rauchgefäße füllt und versorgt usw.

Wie notwendig all die vielen guten Geister rund um unser spirituelles Leben sind, fällt uns —  nicht immer, aber oft — erst auf, wenn sie fehlen. In Leogang (und Hütten) sind wir in der glücklichen Situation, dass wir über viele dieser “Kümmerer” verfügen! Im Zuge der Erntedankfeier wurden diesmal die Mesner, die sich im Kirchenbild stets im Hintergrund halten, vor den Vorhang geholt und ihnen mit der Verleihung des Mesnerabzeichens gedankt.

Die “Hausmeister” der Kirchen und Kapellen: Hans Riedlsperger, Hans Müllauer, Andi Quehenberger, Christl Bacher, Elisabeth Eder, Sigi Riedlsperger

Wenn wir das nächste mal beim Sammeln ein paar Münzen in den Klingelbeutel werfen und dafür ein „Vergelt’s Gott!“ ernten, dann wollen wir das gedanklich auch einmal zurückgeben für die vielen, nicht selbstverständlichen Arbeiten, die unsere Mesner für uns erledigen.

Im Anschluss an den Festgottesdienst zum Erntedank lud der Obst- und Gartenbauverein am Schulhof auf ein geselliges Beisammensein mit Apfel- und Hopfensaft und kleinen Leckerein zum Essen ein, musikalisch begleitet von den Klängen der Musikkapelle Leogang.

Frauenwallfahrt nach Hopfgarten im Brixental

Unter einer dicken Nebeldecke und kühlen Temperaturen trafen wir (70 Frauen) uns um 8 Uhr morgens. Unsere Fahrt führte uns Richtung Westen. Schon am Grießner Pass, der noch unter einer Schneedecke ruhte, blinzelte durch Nebelfenster die Sonne ein wenig durch. Das Blau des Himmels wurde immer mehr und wärmende Sonnenstrahlen begrüßten uns an unserem Ziel – Hopfgarten im Brixenthal.

Pfarrer Franz Auer hielt eine feierliche Hl. Messe in der Pfarrkirche, die auch „Dom des Brixnertales“ genannt wird. Die gemeinsame Feier, umrahmt von wohltuenden, erhebenden Orgelklängen, den ergreifenden Worten in der Predigt, dem Sonnenlicht, das durch die farbenfrohen, alten Fenster strahlte, war ein Genuss.

So auch das reichlich, gute Mittagessen im Gasthof Oberbräu. Gesättigt an Leib und Seele fuhren wir weiter hinauf nach Itter.

Dort, in der Pfarrkirche, zum Hl. Josef, hielten wir unsere Andacht. Der Hl. Josef war auch Inspiration für die Gedanken und Texte hier an diesem Ort. – „Im Vertrauen auf Gott seinen Weg gehen. – Meinen Alltag, meine Aufgaben und mein Tun beseelt vom Herzen und geführt vom Verstand verrichten. – Das Beten als Kraftquelle und Kraftzentrum erkennen.“ – waren Inhalt dieser Andacht.

Bei der Heimfahrt kehrten wir im neu renovierten Penzingerhof ein und ließen uns noch mit Kaffee und Kuchen verwöhnen. Nach 10 Stunden kamen wir wieder zufrieden und gesund in Leogang an. Danke für den schönen gemeinsamen Tag!

Das Miteinander und Füreinander in unserer lebendigen Gemeinschaft der Kath. Frauenbewegung war spürbar, sichtbar und „hörbar“ – sind ja das Gespräch und das Zuhören soooo wohltuend für uns.

Durch den Glauben und die Freude verbunden – Obfrau Karin Mayrhofer

Als Leogang die Zeit abhanden kam

Da war etwas komisch am Leoganger Ortsbild, zwischen Juni und Ende August. Nach ein paar Sekunden der Verwunderung ist es dann jedem aufgefallen: die Ziffernblätter der Leoganger Kirchturmuhr waren verschwunden. Vielleicht hat sich der eine oder andere gedacht, dass die Turmuhr – ähnlich den Kirchenglocken in der Karwoche – nach Rom geflogen sei. Über einen solchen neuen Brauch ließe sich nachdenken. Der Grund, weshalb in Leogang für etliche Wochen alle (Kirchturm-)Uhren stillstanden, war aber ein banaler: die Turmuhr bedurfte einer Renovierung.

Die Bergrettung Leogang rückte zu diesem ungewöhnlichen Einsatz aus und barg die Ziffernblätter mit der gleichen Sorgfalt, mit der sie es auch mit in Not geratenen Bergsteigern tut. Im Gegensatz zu einem Verunfallten brachte sie den „Patienten“ nach seiner Renovierung aber wieder zurück an den Ort des witterungsbedingten Unglücks. Beide Einsätze erfolgten unentgeltlich!

Ein herzliches Dankeschön seitens der Pfarre ergeht an Malermeister Michael Gühl aus Stuhlfelden, der den vier sichtbaren Elementen unserer Kirchturmuhr neuen Glanz verlieh.

Und in aller Demut bedanken wir uns bei der Katholischen Frauenbewegung, die die Kosten für die Erneuerung der Uhr und somit der Verschönerung der Pfarrkirche trug. Auf dass uns das Vergehen der Zeit und unsere eigene Endlichkeit wieder – sichtbar – vor Augen geführt werden.

Annatag, Tag der Knappen – und eines Heimkehrers

Der 26. Juli ist stets ein Feiertag in Hütten, der manchmal mehr, manchmal weniger festlich begangen wird. Immer dabei ist die Knappschaft Leogang, die dem Ehrentag der Heiligen Anna  besondere Aufmerksamkeit schenkt, vertrauen sich die Bergknappen neben der ganzen Ausrüstung und Technik doch immer noch gern dem Schutz der großen Bergbauheiligen an.

Dieses Jahr war dem Annatag ein besonders lauer Sommerabend vergönnt, der neben der Knappschaft auch die Frauenbewegung in Festtracht, die Kameradschaft, die Feuerwehr und nicht zu vergessen d’Spielberger auf dem Hüttener Dorfplatz sah. Nebst einer Vielzahl von Gottesdienstbesuchern, für die Bänke und Tische aufgestellt wurden. Die Messe wurde von Pfarrer Franz zelebriert, den auch das neugierige Kameraauge des ORF Salzburg nicht aus der Ruhe bringen konnte.

Für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorge eine Bläserabordnung der Musikkapelle Leogang.

Ein anderer, großer Bergbauheiliger stahl dieses Jahr der Heiligen Anna aber sozusagen die Show: während der Messe zog eine Statue des Propheten Daniel neben dem Altar vor der Kapelle die fragenden Blicke der Mitfeiernden auf sich. Die kuriose Geschichte dieses „Heimkehrers“ wurde im Anschluss an die Heilige Messe schließlich vom Kustos des Gotik- und Bergbaumusems, Andreas Herzog, gelüftet.

Die Figur des Heiligen Daniels gelangte um 1900 aus der Hüttkapelle in den Besitz einer bekannten Sammlung in Kitzbühel. Und dieser Tage von dort in eine Kunstauktion, wo sie die aufmerksamen Augen eines Freunds unseres berühmten Museums erspähten.  Dieser ersteigerte die Figur –  und schenkte sie dem Museum. Damit kehrt ein alter „Hittinger“ wieder zurück in seine angestammte Heimat.

Im Anschluss genossen die Besucher des Annatags noch das freitägliche Platzkonzert der Musi Leogang, bewirtet vom Team des Gotikmuseums. Ein rundum gelungener Sommerabend mit vielen kleinen Überraschungen also.