In welch glücklichen Zeiten wir als Österreicher leben dürfen! Zeiten, in denen wir den Tag der Kameradschaft feiern können und nicht mehr auf Heimkehrer aus dem Krieg warten müssen. Was natürlich so nicht ganz stimmt, denn es stehen auch heute noch Landsleute in Kriegs-und Krisengebieten im Einsatz, sei es als Blauhelme für die UNO, als Ärzte ohne Grenzen oder auch im humanitären Auftrag der katholischen Kirche. Für sie ist die glückliche Heimkehr aus dem Kriege auch heute keine Selbstverständlichkeit.

Der Tag der Kameradschaft am österreichischen Nationalfeiertag war für die Pfarrgemeinde Leogang allerdings zunächst einmal ein Festtag! Nicht nur, weil neben der Kameradschaft weitere neun Vereine dem Sonntags-Gottesdienst einen würdigen und prächtigen Rahmen verliehen, sondern auch, weil die historische Fahne des ehemaligen Heimkehrer-Vereins, nunmehr frisch restauriert, unter der Fahnenpatin Elisabeth Madreiter ihren erneuerten kirchlichen Segen erhielt. Und das unter den festlichen Klängen der Musikkapelle Leogang und den Liedern von Martina und Monika.

Dass die Kameradschaft Leogang an den Begriff „Krieg“ gebunden ist, lässt sich angesichts ihrer Gründungsgeschichte nicht leugnen. Diakon Ludwig erinnerte in der Predigt an all die Schrecken, die mit dieser Geißel der Menschheit verbunden sind und mahnte, dass „Krieg“ – also Gewalt – auch im Kleinen, zwischen zwei Menschen, stattfinden kann.
Darauf wies auch Bürgermeister Sepp Grießner bei seinen Grußworten im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Kameradschaft im Hotel „Der Löwe“ hin und schloss mit dem Appell: der Gewalt keinen Platz geben und einen achtsamen Umgang miteinander pflegen. Eindrücklich sein folgender Rat in Zeiten einer immer gereizteren Gesellschaft: dem ersten zornigen Impuls nicht nachgeben, sondern Zeit vergehen lassen und dem Gegenüber mit Ruhe und Höflichkeit antworten.

Mögen wir alle so in uns ruhen wie unser Bürgermeister.


















