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Leanaschtståog mit Leonhardiritt 2022

Von den äußeren Bedingungen war St. Leonhard dieses Jahr ein Kompromiss, trotz Sonnenscheins waren die Temperaturen frisch und somit Haube und Anorak angesagt. Sehr erwärmend war dafür der große Zulauf der Leoganger Bevölkerung an diesem Feiertag! Alt und jung, groß und klein drängte sich durch die Gasse zwischen den zahlreichen Standeln am oberen Dorfplatz. Ein ganzes Dorf auf den Beinen steht Leogang gut! Und gut gefüllte Kirchenbänke bei der Feiertagsmesse unserer Pfarrkirche ebenso.

Bereits vor dem Höhepunkt des Tages, dem vom Verein „Anno 1900“ organisierten Leonhardiritt durchs Dorf mit anschließender Pferdesegnung durch unseren Diakon Ludwig, war zwischen Cafe Ritter mit Kuchen, Maroni, süßen und sauren Krapfen und den Marktfahrern im Zentrum mit Zuckerwatte, Schaumrollen und Türkischem Honig bereits einiges los. Wer sich zwischendurch aufwärmen wollte, war im Pfarrhof herzlich willkommen, wo die Katholische Frauenbewegung den ganzen Tag über die ebenfalls zahlreichen Gäste zu Gunsten der „Aktion Leben“ mit Kaffee, Tee und Kuchen bewirtete.

Alles in allem ein wirklich gelungener Leanaschtståog. Speziell auch deswegen, weil unsere lieben Verstorbenen so knapp nach Allerheiligen und Allerseelen im Festgeschehen quasi mittendrin sind.

 

Der Hl. Leonhard – zum Pfarrpatrozinium

Der 6. November ist jedes Jahr ein spannendes Datum. Erstens feiern wir einen unserer beiden Pfarrpatrone, den Heiligen Leonhard (der Heilige Ägydius ist der andere), und zweitens wissen wir vorher nie, ob wir zu diesem Anlass Schaumrolle und Zuckerwatte im T-shirt bei warmem Sonnenschein oder dick eingepackt mit Haube und Handschuhen bei Schneetreiben genießen.

In der Pfarrkirche erzählen die Deckenfresken von Christoph Anton Mayr, einem Kirchenmaler aus Tirol, aus dem Jahr 1755 vom Leben des Heiligen Leonhard von Limoges. Und weil wir uns am Kirchtag zwar oftmals lange vor, aber selten in der Kirche aufhalten, um dem Schutzpatron der Geisteskranken, Gefangenen, Wöchnerinnen, der Bauern und des Viehs unsere Aufwartung zu machen, sei an dieser Stelle an sein Leben und Wirken erinnert.

S. LEONARDUS wird von Kunig Clodwic aus der Taufe gehebt.

Das genaue Geburtsjahr des Heiligen ist nicht bekannt, aber er dürfte um das Jahr 500 geboren worden sein. Herrscher zu dieser Zeit war König Chlodwig I.

S. LEONARDUS wird von S. Remigien im rechten Glauben unterweiset

Getauft und erzogen wurde der junge Leonhard als Spross einer Adelsfamilie von Erzbischof Remigius von Reims, einem zu seiner Zeit hochangesehenen Geistlichen und Gelehrten.

S. LEONARD machet los die Unschuldig gefanget

Leonhard wird zu seiner Zeit vom Volk sehr geachtet aufgrund seines Einsatzes sowohl für unschuldig Gefangene (das ist ja leicht)…

S. LEONARD erröttet auch wögen Verbröchen gefangene

… als auch solche, die sich tatsächlich eines Verbrechens schuldig gemacht haben, was ihn aus heutiger Sicht zu einem besonders sympatischen Heiligen macht. Die Legende sagt, dass er sich oft erfolgreich für die Freilassung Inhaftierter eingesetzt hat und sein Kloster später auch Anlaufstelle für Freigekommene war. Er war somit ein wahrer „Kettensprenger“, was ihm auch das entsprechende Attribut eingebracht hat.

S LEONARDUS erröttet die in Kindtsnöthen gefahr=leidente

Leonhard verdankt seinen Ruf auch folgendem Ereignis: als während eines Jagdausflugs überraschend die Wehen bei der Königin einsetzten, war er zufällig zur Stelle und konnte als Geburtshelfer sowohl das Leben der Frau König Chlothars als auch jenes des Kindes retten.

S. LEONARDUS erlösiget die vom Teufl Besössene

Möglicherweise besaß der Heilige Leonhard besondere psychotherapeutische bzw. psychiatrische Fähigkeiten. Schilderungen von „Besessenheit“ wurden ja von der modernen Medizin in vielen Fällen als Krankheitsbild erkannt. Aber auch bei körperlichen Leiden scheint der Heilige große Heilerfolge gefeiert zu haben.

S. LEONARDUS erhaltet auf sein Gebett ein frisch Brunnen.

So manche Wundertat wird über den Heiligen berichtet. Tja, um ein Heiliger zu werden – braucht es eben Wunder.

S. LEONARDUS offenbart im Shnee wunderbahrlich seine Grabstätt.

Der Heilige Leonhard, der in seinen frühen Jahren als Diakon und Einsiedler lebte, gründete auf dem Boden, den er von König Clothar aus Dankbarkeit für die Rettung seiner Familie erhielt, das Kloster Noblat im Südwesten Frankreichs, deren Gemeinschaft er bis zu seinem Tod vorstand.

Quellen