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Narren in der Kirche?

Es ist Fasching und viele von uns lieben es, sich in dieser Zeit zu verkleiden. Sogar die Natur machte dieses Jahr mit indem sich dieser üblicherweise grimmige Sonntag mitten im Februar als milder, regnerischer Frühlingstag ausgab. Manch einer mochte sich im Bett umdrehen und die Kirchgänger angesichts der Umstände auch ohne Verkleidung als Narren ansehen. Sei’s drum. Sogar der Heilige Franziskus wird in einem Stück von Felix Mitterer als “Narr Gottes” tituliert. Die Gläubigen befanden sich also in guter Gesellschaft. 

In der Predigt fanden dem Faschingssonntag gemäß einige Pointen Platz. In einer davon wird die Person des Predigers selbstironisch so charakterisiert: er hat 1) eine laute Stimme, 2) er sagt nichts Neues und 3) das Gesagte hilft überhaupt nicht weiter. Im Kontext des Witzes wirkt diese Beschreibung sehr lustig. Wer sich die Zeit nimmt, etwas länger darüber zu reflektieren, findet darin viel traurige (Un-)Wahrheit, was unsere Beziehung zu Kirche und Glauben angeht.

Die Predigten unseres  Diakons Ludwig sind übrigens auch außerhalb der Faschingssaison sehr pointiert!

Ein Teil der diesjährigen Firmlinge hat den Familiensonntag mit Texten für die Lesung und die Fürbitten gestaltet. Unter den Fürbitten dürfte dem einen oder anderen Anwesenden besonders eine in Erinnerung geblieben sein: Gott möge sich der Faschingsmuffel, die sich nicht verkleiden wollen, annehmen! Falls also heute unerwarteterweise ein Familienmitglied, Freund oder Bekannter gut gelaunt und in Verkleidung aufgetaucht sein sollte, dann könnte dieser Wunsch erhört worden sein!

Die Firmlinge zeichneten sich auch bei der Dekoration, der Bewirtung und der Leitung der Spiele im Pfarrsaal nach dem Gottesdienst aus. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich, auch wenn noch ein paar Quadratmeter Fläche für zusätzliche Spiel- und Tanzbegeisterte freigewesen wären.

Faschingssonntag

Wenn man sich Sonntag morgens inmitten einer fantastischen Schar eleganter Damen aus allen Epochen und Erdteilen, Clowns, Star Wars Kriegern, Elfen, Zauberern (und Zauberschülern), Hexen, Hasen, Kühen und Superhelden wiederfindet, dann liegt man entweder noch im Bett und träumt einen wilden Traum, oder man sitzt am Faschings-Familiensonntag in der Leoganger Pfarrkirche. Und grinst und freut sich über die vielen lustigen Verkleidungen.

Der Autor dieser Zeilen gesteht, dass in seiner Kindheit ein fröhliches Gesicht und Lachen im Gottesdienst nicht unbedingt Teil der katholischen Sozialisierung war. Das soll und hat sich auch bereits geändert und wir verstehen, dass Gott gern im Singen, Tanzen und Lachen gepriesen werden will, wie auch die Geschichte der Lesung darlegt. Pfarrer Franz, heute mit einer ungebändigten, weißen Haarpracht und passender Brille ausgestattet, wählte auch dieses Thema für seine Predigt.

Nach dem Familiengottesdienst lud die Pfarre zum Spielefest in den Pfarrsaal ein, wo es vor Fantasiegestalten aus allen Gegenden und Zeiten bald nur so wimmelte. Vorbereitet und kulinarisch betreut wurde das Fest – wie auch der Gottesdienst zuvor – von den diesjährigen Firmgruppen.

Die Reise nach Jerusalem – ist auch außerhalb der Faschingszeit lustig!

Was ganz besonders schön zu beobachten war, wie leicht es den Größeren und den kleinen Kindern fiel, miteinander zu spielen und sich zu beschäftigen.

Mit Getränken, Faschingskrapfen, Donuts und Knabbereien…

…Spieleideen und den entsprechenden Anleitungen…

…aber auch Überlegungen, womit man sich an Gott in den Fürbitten wenden soll, stand dieser Faschingssonntag ganz im Zeichen der Firmlinge (und deren Paten).

Ein wirklich gelungener Sonntag, der uns aufgibt, das Spielen, Singen, Lachen und Tanzen auch weiterhin nur ja gut zu kultivieren. Auch und gerade erst recht in der kommenden Fastenzeit!